30.294 Firmen haben im Jahr 2011 ihre Zahlungsunfähigkeit gemeldet. Das sind 6,2 % (1.986 Firmen) weniger als im Vorjahr. Somit erreicht die Zahl der Firmeninsolvenzen wieder das Niveau vor der Finanzkrise, nur 2007 hat es weniger Insolvenzen gegeben. Die positive Entwicklung der Konjunktur im vergangenen Jahr hat sich entsprechend auf die Zahl der Firmeninsolvenzen ausgewirkt. Demnach gibt es keine Signale für einen negativen Trend und die Spezialisten prognostizieren sogar für 2012 noch 1% weniger Firmeninsolvenzen als in 2011.
In 15 von 16 Bundesländern gingen die Zahlen der Firmen, die in die Zahlungsunfähigkeit geraten sind, im Vergleich zum Jahr 2010 zurück. Die Ausnahme bildet das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Hier ist die Zahl der Firmeninsolvenzen um 3,6% gestiegen. Sachsen-Anhalt verzeichnete den stärksten Rückgang mit rund 16%. Dem folgen Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein mit rund 14 % weniger Insolvenzen als 2010.
Erschreckend ist jedoch das Ergebnis der Studie, dass immer mehr Jungunternehmen, die erst bis zu 2 Jahre ihr Unternehmen führen, von der Zahlungsunfähigkeit betroffen sind. Deren Anteil stieg im Vergleich zu 2010 um rund 35 % an. Jungunternehmen stehen vielfältigen Problemen gegenüber. Gerade in der Anfangsphase einer Unternehmung treten oftmals Probleme mit der Kapitalausstattung bzw. Finanzierungsschwierigkeiten durch restriktive Kreditvergaben der Banken auf. Als weitere Gründe für die zunehmende Anzahl von Insolvenzen bei jungen Unternehmen werden strategische Fehlentscheidungen durch mangelnde Erfahrung und Marktveränderungen genannt. Bei Firmen hingehen, die mehr als 50 Jahre am Markt operieren, ging die Zahl der Unternehmensinsolvenz um rund 35% zurück. Von der gewählten Rechtsform betrachtet, waren Gewerbetreibende und GmbHs mit insgesamt rund 75% am stärksten von der Pleite betroffen. Rund 51% der Firmeninsolvenzen gehen auf Dienstleistungsunternehmen zurück.
Bezogen auf die Firmendichte hat das Bundesland Bayern mit 64 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen die geringste Anzahl an Firmenpleiten, wobei der Bundesdurchschnitt bei 88 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen liegt. Die meisten Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen sind im Bundesland Bremen mit 135 festgestellt worden.
Quelle: Aktuelle Studie Bürgel Wirtschaftsinformationen