In 2009 ist die Zahl der Firmeninsolvenzen um 11% gestiegen, meldet eine Hamburger Wirtschaftsauskunftei. Im Vergleich dazu haben im Jahr 2008 30.394 Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit gemeldet. 2009 stieg die Zahl der Unternehmen, die Insolvenz angemeldet haben, auf 33.762 Firmen an. Nach einem niedrigen Stand im Jahr 2007 mit 29.160 Firmeninsolvenzen sind die Zahlen in den vergangenen beiden Jahren wieder gewachsen. Im 10-Jahresrückblick haben insgesamt 340.921 Unternehmen Insolvenz angemeldet. Für das Jahr 2010 liegt die Prognose der insolventen Unternehmen bei 37.000 – 40.000. Vor allem die Unternehmen, die ein Unternehmensalter von weniger als sechs Jahren aufweisen, waren von den Insolvenzen (etwa 43% – 14.440 Firmen) besonders betroffen. Aber auch Firmen, die sich bereits länger als sechs Jahre am Markt behauptet haben, sind nicht von der Krise verschont geblieben. Gemäß der Studie sinkt das Risiko einer Insolvenz erst bei alt eingesessenen Unternehmen, die auf eine mehr als 50-jährige Firmengeschichte zurückblicken können. Der Anteil dieser Unternehmen lag in der Insolvenzstatistik bei nur 1.086, was nur etwa 3% und somit den geringsten Teil der gesamten insolventen Unternehmen ausmacht.
Am häufigsten sind Gewerbebetriebe vom Risiko der Insolvenz bedroht. 41,42% der Unternehmen, die in 2009 Insolvenz beantragt haben, waren Gewerbebetriebe (13.924 Firmen). Diesen folgen mit 30,72% die GmbHs. Mit weitem Abstand schließen sich dann die rechtlichen Unternehmensformen wie Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) mit 4,76% bzw. die GmbH & Co. KG mit 4,51% an.
Bei den relativen und absoluten Zahlen ergeben sich zwischen den einzelnen Bundesländern und im Städtevergleich erhebliche Unterschiede. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen führt bei den absoluten Werten und das Bundesland Bremen geht bei den relativen Werten als Sorgenkind hervor. In Nordrhein-Westfalen haben sich im Jahr 2009 absolut die meisten Firmeninsolvenzen ereignet. Mit einer Gesamtzahl von 7.178 Insolvenzen liegt Nordrhein-Westfalen somit weit vor Bayern mit 4.267, Baden-Württemberg mit 3.619 und Niedersachen mit 3.423. Sieger bei den absoluten Werten ist das Bundesland Bremen mit 387 Firmeninsolvenzen. Fokussiert die Auswertung jedoch die Großstädte in absoluten Werten wurden in Berlin 2009 die meisten Firmeninsolvenzen (1.507) beantragt, dies entspricht einem Anteil von 4,4% der Gesamtsumme (33.762) in Deutschland. Zugleich hat Berlin die größte prozentuale Veränderung mit einem Rückgang der Insolvenzzahlen von 11,35% zu verzeichnen, was zudem noch über dem Gesamtdeutschen Durchschnitt von 11,08% liegt. Die wenigstens Firmeninsolvenzen und die geringste Insolvenzquote meldet Kiel mit 91 Fällen.
Werden jedoch die relativen Zahlen betrachtet, ergibt sich ein anderes Bild. Die relativen Werte ergeben sich aus den absoluten Zahlen der Unternehmensinsolvenzen pro Bundesland im Verhältnis der gemeldeten Firmen mit dem Multiplikator 10.000 errechnet. Hierbei entwickelt sich der Sieger der absoluten Zahlen zum Sorgenkind der relativen. 146 pro 10.000 Unternehmen machen im Bundesland Bremen pleite. Auch die prozentuale Veränderung ist in Bremen am höchsten, die Stadt verzeichnet in 2009 ein Plus von rund 32% mehr Firmenpleiten. Dicht gefolgt von Sachsen-Anhalt (130) und Schleswig-Holstein (120). Als Sieger der relativen Werte zeigt sich Hamburg, da sich in diesem Bundesland nur 58 von 10.000 Unternehmen in 2009 zahlungsunfähig meldeten.
Quelle: www.buergel.de