Die Zahl der Privatinsolvenzen ist im ersten Quartal 2011 in Deutschland leicht rückläufig. Sie sankt um etwa zwei Prozent zum Vergleichszeitraum 2010. Aber dennoch liegen sie auf einem hohen Niveau. Für das gesamte Jahr 2011 erwarten Experten Privatinsolvenzen in der Höhe zwischen 135.000 und 140.000.
Immer mehr Menschen geraten ab dem 60. Lebensjahr in die Privatinsolvenz. Knapp 60 Prozent der privaten Zahlungsunfähigkeit werden von Männern verursacht. Dieser Trend spiegelt sich in allen Altersklassen wider. Nur in der Altersklasse der 18-25-Jährigen führen die Frauen mit 55 Prozent. Die meiste Anzahl an privaten Zahlungsunfähigkeiten melden Personen, die sich zwischen dem 46 und 60. Lebensjahr befinden.
Erschreckender Weise ist zu verfolgen, dass die Überschuldung gerade in der Altersgruppe der 18-25-Jährigen immer stärker zunimmt. Diese Entwicklung beobachten auch Inkassounternehmen, da ebenso bei ihren Forderungen der Anteil der jungen Erwachsenen stetig steigt. Mögliche Ursachen sind u.a. die schnelle Verfügbarkeit von Krediten zu günstigen bis gar keinen Zinsen oder der zunehmende Kauf im Internet. Gerade im Bereich des Internet-Shoppings können Unternehmen bspw. mit dem Einsatz von Bonitätsprüfungen der Entstehung offener Forderungen entgegen wirken. Privatpersonen, die bereits über mehrere Mahn- oder Inkassoverfahren verfügen oder z.B. die Eidesstattliche Versicherung abgegeben haben, werden im Bezug auf ihre Zahlungsfähigkeit schlechter eingeschätzt. Anhand der ermittelten Scorewerte können Unternehmen dann dem Konsumenten für sie sichere Zahlungsarten anbieten.