In den ersten drei Quartalen 2010 sind bislang insgesamt 13,5 % weniger Firmen in die Zahlungsunfähigkeit geraten als im vergleichbaren Zeitraum in 2009. Das sind nach den erheblich angestiegenen Zahlen der Privatinsolvenzen positive Nachrichten aus der Wirtschaft. Im 1 bis 3 Quartal eröffneten 24.210 Unternehmen das Insolvenzverfahren und die Gesamtzahl für das gesamte Jahr wird auf 32.000 Unternehmen geschätzt.
Entwicklung der Firmeninsolvenzen in Deutschland (absolut) 2001 – 2010
Bezogen auf die Firmendichte in Gesamtdeutschland sind im Durchschnitt 68 von 10.000 Firmen von der Zahlungsunfähigkeit betroffen. Bei den relativen Zahlen ist das Bundesland Hamburg mit nur 40 Firmeninsolvenzen pro 10.000 Unternehmen Spitzenreiter. Den letzten Platz nimmt bei dieser Betrachtung das Bundesland Bremen mit 108 Firmeninsolvenzen pro 10.000 Unternehmen ein.
Absolut Prozentualer Anteil
Gewerbebetriebe 10.098 41,7%
GmbH 8.822 36,4%
GmbH & Co. KG 1.162 4,8%
Gesellschaft Bürgerlichen Rechts 1.192 4,9%
sonstige 2.936 12,1%
Gesamt 24.210 100%
Bei der Betrachtung der Firmeninsolvenzen vom Punkt der Firmenstruktur fällt auf, dass im Untersuchungszeitraum 41,7 % der Pleiten auf das Konto von Gewerbebetrieben gehen. Das entspricht 10.098 Unternehmen. Aber auch die GmbHs schneiden mit einem Anteil von 36,4% schlecht ab. Hier wurden 8.822 Firmen zahlungsunfähig. Knapp 20% der Pleiten (4.793 Firmen) sind nur bis zu 2 Jahre am Markt aktiv. Aus den Zahlen lässt sich entnehmen, dass das Insolvenzrisiko bei Firmen, die länger als 50 Jahre am Markt sind, deutlich sinkt.
Im Gegensatz zur Konsumentenüberschuldung stoppt der konjunkturelle Aufschwung den Abwärtstrend bei den Unternehmensinsolvenzen deutlich. Als Gründe werden von den Experten die anziehende Binnenkonjunktur, steigende Exportzahlen und die Erholung am Kreditmarkt genannt. Die Erholung am Kapitalmarkt wirkt sich u.a. besonders bei Firmengründungen und jungen Unternehmen mit erhöhtem Kapitalbedarf aus.