Anlass der Mitgliederbefragung des Bundsverbandes deutscher Inkassounternehmen e.V. (BDIU) im Frühjahr 2009 war die im April stattfindende Jahreshauptversammlung. Alle Mitglieder des BDIU sind in dem Zusammenhang über Trends, Erfahrungen und Prognosen zum Themenkomplex des Zahlungsverhaltens von privaten und gewerblichen Schuldnern befragt worden.
Allgemein hat sich nach Angaben von rund 50% der befragten Inkassounternehmen das Zahlungsverhalten ihrer Schuldner im Vergleich zum Herbst 2008 nicht verändert. Jedoch 43% der Mitgliederunternehmen machten die Erfahrung, dass sich das Zahlungsverhalten ihrer Schuldner verschlechtert hat. Hingegen nur 7% gaben ein verbessertes Zahlungsverhalten an. Werden private und gewerbliche Schuldner getrennt von einander betrachtet, hat sich im diesem Zeitraum das Zahlungsverhalten fast parallel verändert. Sowohl bei gewerblichen als auch bei privaten Schuldnern hat sich das Zahlungsverhalten nach den Einschätzungen der Mitgliedsunternehmen verschlechtert bzw. ist unverändert geblieben.
Am stärksten weist die Dienstleistungsbranche besondere Probleme beim Zahlungsverhalten ihrer Kunden auf. Dies gaben 63% der Befragten an. Dicht gefolgt vom Handwerk insgesamt und dem Baugewerbe, die mit 56 bzw. 52% mit Problemen durch das Zahlungsverhalten ihrer Kunden betroffen sind. Mit 18 bzw. 11 % liegen der Großhandel und die öffentliche Hand auf den letzten Plätzen. Hier weist ein Großteil der Kunden noch ein gutes Zahlungsverhalten auf, da sie kaum Probleme mit dem kundenseitigen Zahlungsverhalten haben. Das Zahlungsverhalten des öffentlichen Sektors wird durch die Befragten unternehmen mit 87% als unverändert eingestuft. Die Mitgliedsunternehmen sehen für das Zahlungsverhalten von gewerblichen sowie privaten Schuldner eher eine Verschlechterung mit 78% bzw. eine gleich bleibende Position mit 21% als Tendenz für das kommende Jahr 2010.
Für die Nichtzahlung einer Rechnung gibt es sowohl bei privaten als auch bei gewerblichen Schuldnern unterschiedliche Gründe. Private Schuldner zahlen am häufigsten ihre offenen Rechnungen aufgrund von Überschuldung und durch Arbeitslosigkeit nicht: In Zahlen gaben 84% der Befragten Inkassounternehmen Überschuldung, 76% Arbeitslosigkeit als Grund an. Reklamationen des Kunden sind mit 13% und Vergesslichkeit mit 10% als geringere Gründe für eine Nichtzahlung der Schuldner angegeben worden. Bei gewerblichen Schuldnern gewichten die Mitgliedsunternehmen die Gründe der hohen Zahlungsausfälle bei eigenen Kunden bzw. einen momentanen Liquiditätsengpass und nennen diese Gründe somit mit 80 bzw. 73% in der Befragung am häufigsten. Nur 18% der Befragten gaben als Grund ein vorsätzliches Nichtzahlen der gewerblichen Schuldner als Grund für offene Forderungen an.
Quelle: www.bdiu.de
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