Privatinsolvenz darf kein Freifahrtschein für neue Schulden sein!
Die Inkasso-Branche wächst und damit auch die Anzahl der Anbieter im Forderungsmanagement. Ebenso vergrößern bereits bestehende Unternehmen ihren Mitarbeiterstamm. Somit wird das Potenzial des Marktes in diesem Bereich sichtbar. Seit dem Jahr 2002 ist die Zahl der Inkassounternehmen, die sich im Bundesverband Deutscher Inkassounternehmen e.V. organisieren, auf 505 Unternehmen gestiegen. Der Forderungsbestand, der von den Mitgliedsunternehmen betreut wird, liegt bei über 22 Milliarden Euro. Zum Vergleich ist das Bruttosozialprodukt des EU-Beitrittskandidatenlandes Bulgarien geringer.
Burkhard Quermann, Inhaber und Geschäftsführer des Allgemeinen Debitoren- und Inkassodienstes GmbH, nimmt mit Unbehagen die steigende Anzahl der Privatinsolvenzen des Jahres 2005 zur Kenntnis. Denn: „Ist erst einmal das Insolvenzverfahren des Schuldners eröffnet, wird es gerade im Segment der Kleinforderungen schwierig, noch eine Zahlung für unsere Mandanten zu erreichen.“ Zudem beobachtet er, dass zahlreiche Schuldner auch bei vergleichsweise geringen Verbindlichkeiten eine Privatinsolvenz anmelden, um sich somit „auf elegante Art und Weise bestehenden Forderungen entledigen zu können.“ Insbesondere für die Wohlverhaltensphase im neuen Privatinsolvenzrecht fordert er gesetzliche Neuregelungen. „Häufig stellt man fest, dass der Schuldner neue Verbindlichkeiten erst nach dem Antrag oder der Eröffnung des Insolvenzverfahrens eingegangen ist. Seitens der Insolvenzgerichte wird selbst dann nicht die Restschuldbefreiung nach der Wohlverhaltensphase versagt. Der Grund liegt darin, dass das Eingehen neuer Verbindlichkeiten nicht zu den Obliegenheiten in der Wohlverhaltensphase gehört. Ein Punkt, der aus unserer Sicht als Inkassounternehmen durch eine Änderung der gesetzlichen Regelungen dringend ergänzt werden muss“, betont Burkhard Quermann.
Neben diesen politischen Positionen stellt der Osnabrücker Inkasso-Unternehmer fest, dass das Geschäftsjahr 2005 positiv für sein Unternehmen gelaufen sei. Vor allem erwähnt er erhebliche Zuwächse in der Mandantschaft. „Das sind Zuwächse, die sich durch erfolgreich durchlaufene Testphasen ergeben haben. Unsere seit der Unternehmensgründung bestehende Strategie `Überzeugung durch Leistung, Ergebnis und Vertrauen´ hat sich als richtig erwiesen.“ Neben dem Verweis auf umfangreiche Investitionen in der Vergangenheit kündigte Burkhard Quermann an, die Investitionsquote im Jahr 2006 weiterhin zu erhöhen. Grünes Licht für Investitionen und auch die Mitarbeiterzahl entwickelt sich positiv. Ein Trend, der auch 2006 anhalten soll, „wobei wir zunächst die räumlichen Kapazitäten ausbauen müssen.“
Bei der Auswahl neuer Mitarbeiter geht der Allgemeine Debitoren- und Inkassodienst GmbH dreistufig vor. Nach dem klassischen Vorstellungsgespräch folgen ein oder zwei Schnuppertermine, bei denen sich Bewerber und Unternehmen näher kennen lernen können. Eine abgeschlossene Berufsausbildung und erste Berufserfahrungen sind Voraus-setzungen, um überhaupt in die engere Auswahl zu gelangen. Besonders interessant sind Rechtsanwaltsgehilfen/innen und Juristen. Wichtig ist, dass neue Mitarbeiter Teamplayer und keine Einzelkämpfer sind. Denn über die möglichst hohe Erfolgsquote hinaus, formulierte Burkhard Quermann im Interesse seiner Mandanten ein weiteres Ziel: „Gleichzeitig sehen wir gerade im WBZ- und Verlagsbereich unsere Verpflichtung darin, neben der Realisierung der Forderungen auch die Kundenhaltung – sprich die Wiederbelieferung der Kunden- auf einem hohen Niveau sicherzustellen.
DNV Interview 1-2/2006 Ausgabe 19.01.2006
Seite 44-49
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